Waldhohl besser geeignet?
SPD möchte weiteren Standort für Kita berücksichtigen
Die SPD-Fraktion im Karbener Stadtparlament sieht den geplanten Standort der neuen Kindertagesstätte in Klein-Karben im Baugebiet „Am Breul“ weiter kritisch. Nach Auffassung der Sozialdemokraten gibt es besser geeignete Standorte, wie beispielsweise im Bereich des geplanten Neubaugebietes „Waldhohl“ im Osten Groß-Karbens in der Nähe der Pestalozzi-Grundschule.
In der gestrigen Sitzung der Stadtverordnetenversammlung hat sich die SPD-Fraktion beim Beschluss über den offiziellen Entwurf des Bebauungsplanes „Kita Am Breul“ enthalten. Fraktionsgeschäftsführer Jochen Schmitt begründete dies mit der Auswahl des Standortes der geplanten neuen Kindertagesstätte. Neue Baugebiete sind in Groß-Karben im Hessenring (Sportplatz der KSG) und der Waldhohl (Nähe Kurt-Schumacher-Schule) geplant, des Weiteren wird in Burg-Gräfenrode ein Neubaugebiet entwickelt, auch die Groß-Karbener Innenstadt (Bahnhofstraße) wird durch den geplanten Umbau aufgewertet. Nach Ansicht der SPD ist daher der zukünftige Bedarf an Kita-Plätzen klar in Groß-Karben zu erkennen. Um einen weiteren Neubau – mit Kosten von rund 3 Millionen Euro – zu vermeiden, erscheint es daher sinnvoll, die neue Kita dieser absehbaren Entwicklung auch von der Örtlichkeit zu entsprechen. Daher kommt als möglicher Standort beispielsweise das Neubaugebiet „Waldhohl“ in Betracht.
Im Gegensatz zu Bürgermeister Guido Rahn (CDU), der dort aktuell noch keine bebaubare Fläche für eine Kita sieht, zeigte Erster Stadtrat Stein auf, dass die Wohnungsbaugesellschaft bereits jetzt dort Wohnungsbau plane. Stein machte auf Nachfrage deutlich, dass eine Entwicklung am bereits bestehenden Straßennetz möglich ist. Die SPD sieht daher auch die Möglichkeit, dort kurzfristig eine neue Kindertagesstätte zu entwickeln. Die Örtlichkeit hätte aufgrund der Nähe zur Grundschule Groß-Karben auch einen weiteren erheblichen örtlichen Vorteil. Aufgrund des Hessischen Bildungsplanes sollen Kindertagesstätten und Grundschulen eng zusammen arbeiten. Hier würde die räumliche Nähe ideale Voraussetzungen für eine solche Zusammenarbeit schaffen.
Die SPD ist in diesem Zusammenhang verärgert über das Vorgehen des Magistrats und insbesondere des Bürgermeisters. Bereits in der Dezember-Sitzung des Stadtparlaments hatten die Sozialdemokraten weitergehende Informationen über die Auswahl der Örtlichkeit zur neuen Kita gefordert. Von Rahn wurden diese Unterlagen auch zugesagt. Bis zur gestrigen Sitzung wurden diese allerdings nicht vorgelegt. Sodass sich die Frage stellt, ob die Verwaltung wirklich die verschiedenen örtlichen Optionen für einen Neubau geprüft hat. Auch der Kindergartenbedarfsplan, der jährlich fortgeschrieben werden soll, wurde vom Magistrat bisher nicht vorgelegt, obwohl das erste Quartal des Jahres bald rum ist. Daher liegen den Parlamentariern aktuelle Zahlen zur Bedarfsentwicklung nicht vor.
Die SPD sieht daher noch erheblichen Klärungsbedarf hinsichtlich dem Standort für die neue Kita und mahnt an eine Ausgabe von rund 3 Millionen Euro reiflich zu überlegen. Aktuell sieht es eher so aus, dass der erstbeste Standort genommen wurde.