Endlich Baubeginn Nordumgehung Groß-Karben!
SPD-Fraktionschef Görlich: „Gemeinsames Handeln war entscheidend“
SPD-Fraktionsvorsitzender Thomas Görlich freut sich über den am Montag erfolgten Spatenstich zum Bau der Nordumgehung Groß-Karben. „Nach Jahren des Hoffens verbunden mit einer Vielzahl von Rückschlägen, ist nun endlich der große Moment für Karben gekommen“, so Görlich.
Die Sozialdemokraten verbinden den Bau der Nordumgehung mit der dringend gebotenen Entlastung des alten Ortskerns von Groß-Karben. „Mit der Verlagerung des Durchgangsverkehrs aus dem Ort heraus, kann sich endlich wieder Leben im Ortskern von Groß-Karben entwickeln“, ist sich der Groß-Karbener Ortsvorsteher Hans-Jürgen Kuhl sicher. Die Chancen, die Groß-Karben mit dem Bau der Nordumgehung und durch den Prozess der Dorferneuerung geboten werden, müssen nun auch genutzt werden. Der bisher nur sehr schleppende Dorferneuerungsprozess kann nun auf der Zielgeraden Fahrt aufnehmen. Die vom Land bereitgestellten Fördermittel müssen für Groß-Karben auch „an Land gezogen werden“.
Der Erfolg, dass nach jahrzehnter langer Planung nun endlich der Bau der Nordumgehung beginne, habe nur durch ein gemeinsames Vorgehen erreicht werden können. Die großen Parteien und die Bürgerinnen und Bürger haben an einem Strang gezogen. Görlich erinnert daran, dass die Nordumgehung in den 90er Jahren von der Landesregierung praktisch beerdigt war. Erst durch eine städtische Initiative konnte belegt werden, welchen Entlastungseffekt die Straße für Groß-Karben bringen wird.
Das Verfahren des Baus der Nordumgehung ist für die Hessischen Landesregierungen, egal ob rot-grün oder schwarz bzw. schwarz-gelb leider kein Ruhmesblatt. SPD-Bürgermeister Roland Schulz hat in seiner Amtszeit zu Recht von den Schlummerphasen im Rahmen der Realisierung der Straße gesprochen. Es war geradezu unglaublich, dass die Planungen für die Straße beispielsweise ein Jahr lang ruhten, weil der zuständige Sachbearbeiter bei der auf Landesebene zuständigen Stelle erkrankt war. Nur durch das penetrante Nachbohren der Stadt haben diese Schlummerphasen der CDU-geführten Landesregierung beendet werden können. Es sei daher schon sehr skurril, merkt Thomas Görlich an, wenn sich heute der für unseren Wahlkreis zuständige Landtagsabgeordnete hierfür feiern lässt. Eigentlich müsste er sich peinlich berührt in die Ecke stellen.
Selbst bei den letzten Schritten hin zur Realisierung der Straße gab es immer wieder Versprechungen von Landesseite, die nicht eingehalten wurden. Erinnert sei hier nur an den bereits vor Jahren in Aussicht gestellten Baubeginn, der Jahr um Jahr und zuletzt um Monat für Monat verschoben wurde oder auch an die Frage der Finanzierung. Kurioser Weise muss die dank der Hessischen Landesregierung finanziell gebeutelte Stadt Karben den Bau der Straße dem Land vorfinanzieren, damit jetzt mit dem Bau begonnen werden kann.
„Glücklich können wir darüber sein, dass ein Großteil der Bürgerschaft und eine große politische Mehrheit an diesem für Karben so wichtigen Projekt gemeinsam gearbeitet haben. Ein besonderes Lob gilt der Bürgerinitiative Nordumgehung jetzt!“, so Görlich. Das gleiche gemeinsame Engagement wäre beim zweiten großen Infrastrukturprojekt der Stadt sinnvoll. Der durchgängige Weiterbau der B 3 von Massenheim bis nach Wöllstadt ist von der Karbener Regierungsmehrheit aus CDU, FW und FDP leider auf den vierspurigen Ausbau zwischen Kloppenheim und Massenheim reduziert worden. Bundesmittel hätten für die Gesamtstrecke bereitgestanden. Nun wird gerade der Verkehrsetat in Berlin gekürzt. Ob es in den kommenden Jahren noch einmal die Chance auf den Bau der Straße gibt, ist daher mehr als fraglich. „Schade für Karben, denn die Staus zwischen Kloppenheim und Okarben sind für die kommenden Jahrzehnte vorprogrammiert“, so der SPD-Fraktionschef abschließend.