Jahresempfang der SPD Karben
Nicht über, sondern mit der SPD reden
Der SPD-Vorsitzende Jürgen Bothner begrüßte im gut besuchten Rendeler Dorftreff Gäste und Parteimitglieder zum Jahresempfang der Karbener Sozialdemokraten und insbesondere die Gastrednerin Mirjam Fuhrmann, die als Landtagskandidatin der SPD im Wahlkreis Wetterau I, zu dem auch Karben gehört, antritt. Bothner fand, es werde derzeit ja viel über die SPD geredet; er forderte dazu auf, hier eben mit der SPD zu reden. Die SPD sei eine diskussionsfreudige Partei, innerparteilich, aber auch nach außen.
In seiner einleitenden Willkommensrede verband Bothner Ziele und Ansichten, die den Sozialdemokraten wichtig sind, mit Themen, für die die angesprochenen Personen stehen. Der Blick auf die Schwächeren, Leiseren, Kleineren, verbindet die sozialen Demokraten mit den Anliegen von Sozialverbänden. Und dass die Roten für ein grünes Karben stehen, konnte er den Vertretern von Naturschutzverbänden versichern. Sportvereine sind für Bothner ein Stück gelebter Solidarität, bieten Menschen Geborgenheit und Heimat, in einer Welt, in der die Vereinzelung zunimmt.
In der Stadtverordnetenversammlung betreibe die SPD ihre Politik auf dem Boden der Tatsachen, stellte Fraktionsvorsitzender Thomas Görlich fest. Man bringe Ideen ein und wolle so Vernünftiges im Sinne einer guten Zusammenarbeit zum Wohle der Stadt voranbringen. Für die engen Straßen in Rendel und Klein Karben könne etwa ein Durchfahrtsverbot für LKW die Situation für die Bewohner verbessern. Gegen die Parkplatznot am Bahnhof Groß-Karben wäre für ihn ein Parkdeck denkbar. Über Parkgebühren oder -mieten für dann bevorzugte Parkgelegenheiten könne das Plus für die Verbesserung der Gesamtsituation mitfinanziert werden. Auch Görlich forderte dazu auf, die Gelegenheit zu nutzen und mit den anwesende Stadtverordneten ins Gespräch zu kommen.
Als Gastrednerin hatten die Sozialdemokraten Mirjam Fuhrmann eingeladen. Die Kandidatin der Sozialdemokraten bei der im Herbst anstehenden Landtagswahl stellte sich den Anwesenden kurz vor und umriss wesentliche, ihr wichtige Ziele. Es gelte Bildung insgesamt zu verbessern, fordert Fuhrmann, deren Mitarbeit in Elternbeiräten Auslöser für ihr politisches Engagement gewesen war. Mittlerweile ist sie Mitglied im Bad Vilbeler Stadtparlament. Eine durchlässige Bildungspolitik sei nötig. Dazu gehörten eine gebührenfreie Bildung von Anfang an, damit jedes Kind die gleichen Chancen bekomme. Auf Landesebene sieht sie hier noch großen Bedarf. Bezahlbarer Wohnraum ist nicht nur Thema bei der Karbener SPD. Auch Fuhrmann macht sich diese Forderung zu eigen. Erzieher oder Pflegepersonal, Menschen, die einer harten Arbeit nachgehen, müssen sich eine Wohnung im Ballungsgebiet Rhein-Main leisten können. Und diese Berufsgruppen müssten endlich aufgewertet werden. Auch Fuhrmann betonte ihre Gesprächsbereitschaft, hier wie generell.
Musikalisch umrahmt wurde der Empfang von der Gruppe Soulmate. Kurzweilige Unterhaltung und Gedankenanstöße zu aktuellen politischen Themen brachte eine Slam Poetry, vorgetragen von Andreas Arnold, Dominik Rinkart und Thorsten Zeller. Nora Zado, die stellvertretende Vorsitzende, kündigte das Trio als die angesagtesten Slamer der Wetterau an. Auch durch die Wahl dieser, jedenfalls noch nicht traditionell zu bezeichnenden Kunstform, zeigt die SPD, dass sie dabei ist, neuen aktuellen Schwung zu nehmen.