Bedarfsplan hätte längst fortgeschrieben werden müssen
Klein-Karben und Petterweil brauchen Plätze für die Kleinkindbetreuung
Karbens Sozialdemokraten fordern Bürgermeister Guido Rahn (CDU) auf, endlich die Fortschreibung des Kindergarten-Bedarfsplanes vorzulegen. Aus diesem Bedarfsplan ist die Entwicklung des Kinder-Betreuungssystems abzulesen. Für Kindergarten, Hort und Kleinkindbetreuung wird der Bedarf der kommenden Jahre aufgezeigt.
„Die SPD erinnert daran, dass der vom ehemaligen Sozialstadtrat Jochen Schmitt (SPD) entwickelte Bedarfsplan 2009 beraten und nach langer Verzögerung durch die Koalitionsparteien CDU, FW und FDP Anfang 2010 verabschiedet wurde“, so Fraktionsvorsitzender Thomas Görlich. Vereinbart war, ihn jährlich fortzuschreiben. Obwohl Rahn dies auch bereits mehrfach angekündigt hatte, liegt den Stadtverordneten bis heute keine solche Fortschreibung vor.
„Ein weitergeführter Bedarfsplan ist dringend notwendig“, führt Jochen Schmitt aus. Insbesondere aufgrund der durchgeführten Erhebung des Mütter- und Familienzentrums sind wichtige Anpassungen vorzunehmen. Die bei den Eltern durchgeführte Umfrage macht deutlich, dass weit mehr Plätze in der Kleinkindbetreuung benötigt werden, als in der Vergangenheit gedacht. „Mit der bisher angenommenen Stärke von 35% eines Jahrgangs werden wir nicht auskommen“, so Jochen Schmitt weiter.
Es gibt keine Lösungsansätze von Seiten des Magistrats zu den fehlenden Kleinkindbetreuungsplätzen in Klein-Karben und Petterweil. Durch die nur mit zwei Gruppen geplante neue Kindertagesstätte im Innenstadtbereich wird es hier für Klein-Karben keine Entlastung geben. Die SPD-Fraktion hatte daher im Rahmen der Haushaltsberatungen Gelder für ein Raumkonzept beantragt. Dies wurde von der Mehrheit aus CDU, FW und FDP abgelehnt. Dieses Konzept hätte Aussagen treffen können, ob auf dem Gelände der beiden Kindertagesstätten (Lindenweg/Birkenweg) und der Grundschule eine Kleinkindbetreuung überhaupt umsetzbar wäre. Ist dies nicht möglich, müssen nach Ansicht der SPD alternative Räumlichkeiten in Klein-Karben gesucht werden, um dort ein Angebot zur Betreuung von Kindern unter drei Jahren aufzubauen. „Bekommen wir am 27. März den Wähler-Auftrag, werden wir uns sofort daran machen, schnell für Klein-Karben Plätze zu schaffen“, stellt Jochen Schmitt heraus.
Auch für ein erweitertes Kleinkindbetreuungsangebot in Petterweil gibt es keinerlei Ideen von Seiten des Magistrats. Das Angebot der privaten Spielgruppe wird sehr gut genutzt, ist allerdings aufgrund des nicht durchgängigen Angebots für berufstätige Eltern oftmals nicht ausreichend. Daher müsste für Petterweil dringend ein abgestimmtes Angebot entwickelt werden, jedoch ohne die Spielgruppe in ihrer Existenz zu gefährden.
Leider haben sich auch die Ankündigungen des Bürgermeisters, zügig den Neubau im Innenstadtbereich realisieren zu wollen, als Luftnummer erwiesen. Im März 2010 hatte Rahn noch davon gesprochen, mit dem Bau der neuen Kindertagesstätte 2010 beginnen zu wollen. Das erste Quartal 2011 wird vorbeigehen, ohne dass auch nur ein Stein auf den anderen gesetzt worden ist. Bis heute ist keine Entscheidung darüber gefallen, wer Träger der neuen Einrichtung wird“, macht SPD-Fraktionschef Thomas Görlich abschließend deutlich.