Bezahlbarer Wohnraum
Eine Aufgabe der Daseinsvorsorge für Karben
Im zuständigen Gremium hat die SPD sich dafür eingesetzt, dass die zwei von der Karbener WoBau (Wohnungsbaugesellschaft) geplanten Mehrfamilienhäuser im Neubaugebiet Waldhohl im Besitz des städtischen Eigenbetriebes verbleiben und sozial gerecht vermietet werden.
„Wir sind nicht dafür, dass – wie von der Stadt beabsichtigt – eines der beiden Häuser veräußert wird“, so Thomas Görlich, Fraktionsvorsitzender der Karbener SPD.
Die Hauptaufgabe der WoBau ist es, Sozialwohnungen und bezahlbaren Wohnraum in Karben vorzuhalten bzw. zu bauen. Die WoBau unterliegt auch nicht den Renditevorgaben von Investoren. Es stellt sich daher die Frage, warum ein Gebäude, das günstig gebaut wurde, veräußert werden soll? Sind die Wohnungen erst einmal verkauft, werden die Mieten pro m² über denen vom städtischen Nachbargebäude liegen – bei gleicher Ausstattung. „Das ist nicht KarbenGerecht“, so Thomas Görlich.
Die Karbener SPD fordert darüber hinaus von der WoBau ein mittel- und langfristiges Konzept für den Bau von Sozialwohnungen und die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum. Hierfür müssen auch Mietpreise definiert werden. Außerdem sollte der Plan Auskünfte über die Gestaltung der Wohnungen, mögliche Standorte, Realisierungsvarianten sowie die Ermittlung des Bedarfs in unserer Stadt enthalten.
Das zentrale Anliegen der SPD Karben ist es, dass sich auch Beschäftigte im Dienstleistungssektor, wie z. B. dringend benötigte Erzieher-/innen, mit ihrem Gehalt in unserer Stadt eine Wohnung leisten können. Das Argument der Koalition, dass der Markt das schon selbst reguliere, wenn man nur genug neue Wohnungen baue, erscheint uns zu kurz gedacht: Denn oft werden Mieterwechsel in Altbeständen von den Besitzern zur energetischen Sanierung und damit verbunden zur Mietpreiserhöhung genutzt – wenn die Miete nicht einfach nur so erhöht wird.
Bezogen auf den Artikel in der Wetterauer Zeitung vom 4. Februar bezweifelt Thomas Görlich die Aussage, dass Mieten unter 6 € pro Quadratmeter in den von der WoBau verwalteten Wohnungen abgerufen werden. „Da der Altbestand in den letzten Jahren bis auf wenige Objekte veräußert wurde, ergibt sich insgesamt ein höherer Durchschnitt an Kaltmieten bei den städtischen Wohnungen“, so Görlich.
Außerdem verweist er darauf, dass angekündigte Projekte – wie beispielsweise der Bau von Wohnungen in der Lohgasse – nicht umgesetzt werden.