SPD Karben organisierte Busreise nach Sachsen-Anhalt
Blühende Landschaften, restaurierte Häuser und wunderschöne Sehenswürdigkeiten - Wenig Touristen aus dem Westen
Die einst versprochenen „blühenden Landschaften der neuen Bundesländer“ waren das diesjährige Ziel der von der SPD Karben angebotenen ersten Reise nach Ende der pandemiebedingten Zwangspause. Mit 42 interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern ging es deshalb im Bus in die Region Saale/Unstrut, wo sie ein ambitioniertes und gut organisiertes Besichtigungsprogramm erwartete.
Reiseleiterin Christel Zobeley, Sprecherin der SPD-AG 60 plus, schwärmt: „Und tatsächlich blühten nicht nur Rosen, Kastanien und Flieder, sondern auch wunderschön restaurierte und sanierte Sehenswürdigkeiten, Häuser und Straßenzüge in Merseburg, Halle, Naumburg, Freyburg, Querfurt und Leipzig zeigten unserer Reisegruppe, was sich in über 30 Jahren Wiedervereinigung in diesem Landstrich Sachsen-Anhalts getan hatte“.
Einerseits. Doch nicht nur Gespräche im Zuge einer Weinverkostung bei einem Winzerbetrieb waren ernüchternd. Zobeley: „Insbesondere der Austausch mit dem SPD-Landtagsabgeordneten Dr. Andreas Schmidt in dessen Büro in Merseburg offenbarte, was nicht weggelächelt werden kann: nämlich der Frust der einheimischen Bevölkerung über massiven Abbau von Arbeitsplätzen u.a. in der ortsansässigen chemischen Industrie, die Wiederauflösung ehemals aus dem Westen verlagerter Betriebsstätten, die Besetzung von Führungspositionen nahezu ausschließlich mit im Westen ansässigen Personen und vieles mehr.“
Die im sehr ländlichen Raum geltenden Mietpreise haben die Besucher aus dem Rhein-Main-Gebiet zwar erstaunen lassen, denn „da ist bei uns gar nicht mal dran zu denken, eine Wohnung bzw. ein Zimmer (z.B. für Studenten) zu bekommen,“ so Thomas Görlich, Vorsitzender der SPD-Fraktion in Karben. Aber Wohnen in und um die Großstädte des Ostens könnten sich Rentner und Beschäftigte im Niedrig-Lohn-Bereich inzwischen auch nicht mehr leisten, obwohl die Renten in diesem Jahr endlich angeglichen wurden, führte Andreas Schmidt aus. „Es lässt sich nicht leugnen: ein Gros der hiesigen Einheimischen fühlt sich nicht den im Westen Ansässigen gleichwertig, geschätzt und wahrgenommen,“ beschrieb Andreas Schmidt das Empfinden der Bürgerinnen und Bürger vor Ort. Und trotz attraktiver und interessanter Kultur- und Weinlandschaft wird die Region um Saale und Unstrut von westdeutschen Touristen nur wenig besucht, was nicht nur der Winzer, sondern auch die ortsansässigen Reiseführer bedauerten.
„Ein Grund mehr für die SPD Karben, nicht nur diese Region zu bewerben, sondern auch mit der für 2024 geplanten Reise erneut die neuen Bundesländer zu erkunden,“ betont Thomas Görlich.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der diesjährigen Reise freuen sich deshalb schon jetzt auf das künftige Programm.