Faszination und Gewalt
Bildungsreise der SPD Karben nach Nürnberg und München
Für die 37-köpfige Reisegruppe war es in der Tat eine 3-tägige Bildungsreise, vom 10. bis 12.August. In Nürnberg angekommen, wurde zuerst die Kaiserburg besichtigt, wo im Mittelalter mehrere Reichstage stattgefunden haben. Dieser Teil der deutschen Ge-schichte war dafür ausschlaggebend, dass die Nationalsozialisten mit ihrem Führer Adolf Hitler Nürnberg zur Stadt der Reichsparteitage erhob.
Bereits 1927 und 1929 fanden hier Reichsparteitage der NSDAP statt und nach 1933 wurden weitere 6 Reichsparteitage in Nürnberg abgehalten, wo sich alljährlich Hunderttausende versammelten und ihrem Führer zujubelten. Auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände befindet sich in der unvollendet gebliebenen Kongresshalle ein Dokumentationszentrum, welches sehr anschaulich vor allem den Aufstieg der Nazis und den Kult um ihren Führer dokumentiert. „Ich habe gedacht, ich weiß alles über diese Zeit, doch hier habe ich erneut dazu gelernt“, so eine Teilnehmerin.
Der Geschichtsunterricht setzte sich in München fort. In einer Stadtführung anderer Art wurde immer wieder auf die Weimarer Zeit und die Entstehung des Nationalsozialismus hingewiesen. Nach München ist Hitler am 24. Mai von Österreich aus übergesiedelt, um sich dort dem Wehrdienst zu entziehen. In der weiteren Folge hat er sich in München als Redner ausbilden lassen. Der erste Reichsparteitag der NSDAP fand 1923 in München statt. Die NSDAP unter ihrem Fürer Hitler putsche 1923, das schlug fehl. Dies führte zu Hitlers Festnahme sowie zum Verbot der NSDAP. Während seiner Gefangenschaft entstand ja bekanntlich „Mein Kampf“, in dem er seine faschistisch/rassistischen Ziele konkretisiert hat. Am 8. November 1939 erfolgte das missglückte Attentat auf Hitler im Münchener Bürgerbräukeller durch den Schreinergesellen Johann Georg Eisler.
Die Stadtführung begann an der Kurt-Eisner-Gedenkstätte. Kurt Eisner war 1918 Anführer der Novemberrevolution und war 1. Ministerpräsident des von ihm ausgerufenen Freistaates der Bayrischen Republik, er wurde 1919 ermordet. Es ging weiter zum jüdischen Zentrum am Jakobsplatz mit der neuen Synagoge. In einem 32 Meter langen unterirdischen Gang sind ca. 4500 Namen von Münchner Juden eingraviert, die während der Zeit des Nationalsozialismus ermordet wurden. Weitere Stationen waren der Viktualienmarkt, das Hofbräuhaus sowie als weiteres Highlight eine Führung durch das Münchener Rathaus durch einen Stadtverordneten der SPD-Fraktion. Zum Abschluss der Besichtigungen ging es mit dem Bus zum imposanten Schloss Nymphenburg, wo wir die wunderschöne Gartenanlage bewundern konnten.
Auch den Reiseteilnehmern, die München bereits zu kennen glaubten, wurden neue Plätze gezeigt sowie die historische Bedeutung dieser erläutert. Das gute Wetter ermöglichte uns zur Erholung bekannte Biergärten aufzusuchen. Insgesamt für alle eine ereignisreiche Reise.